Den Drive aus Covid19 mitnehmen – ein Denkanstoss

 

Covid 19 war für uns alle etwas absolut Neues. Ewig bestens bewährte Vertriebskonzepte waren auf einmal völlig obsolet, der völlige Stillstand drohte.

Kluge Menschen haben sich darüber Gedanken gemacht, wie den Anbietern schnell und unkompliziert geholfen werden kann. Es wurde für das Mondseeland eine Facebookgruppe gegründet und die Anbieter wurden auf einer öffentlichen Internetseite Mondsees gelistet.

Menschen wurden so an eine einfache Form der Digitalisierung gebracht, die vorher weder Kontakt zum digitalen Vertrieb, noch Vertrauen dazu hatten.
Es wurden Konzepte geschaffen, die auf kontaktlose Übergabe und Zustellung bauten und: Es hat prinzipiell funktioniert. Dass so die Ausfälle durch den Shutdown nicht zu kompensieren waren, ist verständlich.

Ausbauen und manifestieren

Gerade der in Gründung befindliche Naturpark Bauernland auf Initiative der Landtagsabgeordneten Langer-Weninger bietet eine gute Gelegenheit,
diese Marke im Aufbau eines virtuellen Marktes im Mondseeland zu nutzen.

Anbieterplattform

In einem virtuellen Markt besucht der Kunde das Mondseeland, den Naturpark Bauernland und kann bei den unterschiedlichen Anbietern virtuell stöbern und einkaufen. Der Kunde selbst entscheidet, ob er sich das Produkt holt,
es zustellen lässt, oder es besonders schnell haben möchte. Er wählt und bezahlt seinen Anteil an den Zustellungskosten.

Zustellung

Einige Unternehmen im Mondseeland stellen schon heute zu. Diese einzelnen Initiativen könnten gebündelt und durch das Personenbeförderungsgewerbe im Mondseeland erweitert werden. Selbstverständlich ist bei Vorliegen der Voraussetzungen auf Standard Paketdienste zurück zu greifen.

IT Kosten

Es ist ein  potenter Server mit hoher Bandbreite mit dem Internet zu verbinden. Dies wäre wohl nur von der öffentlichen Hand in Form einer Förderung zu stemmen. Es gilt als sicher zu vermuten, dass es eine verwendbare Softwarelösung bereits am Markt gibt.

Zahlungsarten

In der Applikation selbst sind alle modernen Zahlungsarten zu realisieren. Für die Kunden muss das Einkaufen so leicht sein, wie sie es bei den großen Anbietern, wie Amazon, gewohnt sind.

Marketing und Werbung

beschränken sich auf unseren regionalen Markt und bleiben dadurch bezahlbar. Der Verzicht der Nutzung bestehender Plattformen verringert
das Risiko in der Masse der Anbieter unter zu gehen.

Zukunft

Schnittstellen zu anderen Anbieterplattformen sind möglich. So kann ein in dieser Lösung eingestelltes Produkt auch gut in Schöpping oder Willhaben etc. dargestellt werden.

Sonderfall Landwirtschaft

Konzepte, wie „Bauernland to go“, können einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften. Dieser wird jedoch im Verhältnis zum Umsatz über die Nachfrage-Monopolisten äusserst geringfügig sein. Ein Beispiel: Ein Milchautomat am Hof wird, verglichen mit der Abnahme des Milchhofes, nur relativ wenig Erlös erbringen und so die Abhängigkeit des Landwirtes vom Milchhof kaum verringern. Aber genau diese Abhängigkeit verursacht die Situation, dass der Milchhof den Abnahmepreis diktieren kann. Das gilt für jedes andere Produkt aus landwirtschaftlicher Erzeugung genau gleich.

Umwelt

Wenn, wie im Beispiel „Bauernland to go“(Warenausgabe Automat am Hof), der Konsument darauf angewiesen ist, die einzelnen Produzenten aufzusuchen, entsteht dadurch zusätzlicher Verkehr. Ist dieser überwiegend motorisiert, belastet dies die Umwelt zusätzlich.

Bitte schnell: Gastgärten vergrössern, Gebühren erlassen.

„Covid19 ist an kaum einer Branche spurenlos vorüber gegangen, aber der Tourismus leidet besonders“,
weiß Sylvia Klimesch, die Spezialistin für Tourismus der Grünen Mondseeland.

Sylvia Klimesch:

„Heuer gilt es besonders gut nachzudenken, wie man den Kaffeehäusern und Wirten in Mondsee helfen kann. Seien wir mutig, verzichten wir auf ein paar Parkplätze und erlauben wir den Betrieben in Mondsee, ihre Gastgärten auf öffentlichem Raum auszudehnen“.

Die Vorschriften rund um das Abstandhalten und die Dichte der Bestuhlung sind ja streng.

Sylvia Klimesch:
„Ertrag und Sitzplatzzahl stehen in einem direkten Verhältnis,
die Fixkosten sind auch bei halber Belegung ähnlich hoch.“

Wie wäre es, wenn wir auch noch dem Beispiel vieler Kommunen folgen würden und heuer auf die Gebühren für die Gastgärten verzichten?

Sylvia Klimesch:
„Alles ist in dieser Situation hilfreich und möglichst rasch hilft doppelt!“

Das kostet aber ein paar Parkplätze?

Sylvia Klimesch:
„Schon der Tourismusverein hat gefordert, dass der Anfang der
Herzog-Odilo-Strasse, der Wredeplatz und der Marktplatz autofrei werden sollen. Dies wäre ein erster, sinnvoller und kaum schmerzlicher Schritt in die richtige Richtung. Unser wunderbares Zentrum, mit der Basilika gemeinsam ein Magnet für Touristen aus aller Welt, ist als Parkplatz viel zu schade, der Platz gehört den Menschen“

Kabarett Peter Blaikner
Freitag 17.1.2020 im Pfarrsaal

 

Kabarett Hits von Peter Blaikner

Tickets im Klosterladen Mondsee, oder bei den Grünen,
Restkarten noch vorhanden.

Vorverkauf nur EUR 20,- Abendkassa EUR 25,-

 

Wortwitz und keine Angst vor politischen Themen. Peter Blaikner bringt es humoristisch auf den Punkt und sorgt für eine Reihe von unbeschwerten Lachern.

Klarstellung der 3 Mondseelandgemeinden zur Studie über die Zusammenarbeit.

Wunderbar! Wir haben eine Klarstellung, jetzt ist alles klar. Oder war es vorher schon recht klar? Egal.

Wer möchte, schaut sich die Geschichte hier an:

https://www.ml24.at/archiv/interessantes-archiv/9386-klarstellung-der-3-mondseelandgemeinden-9386

Abgesehen davon, dass sich die drei Landgemeinden (Quatsch) gegen eine ergebnisoffene Studie über die Zusammenarbeit der vier Mondseelandgemeinden sträuben, schräg genug, schreiben sie auch noch einen wichtigen Satz:

„Vergessen scheint in Mondsee ebenso die von allen vier Gemeinden (Quatsch) im Nachgang zum Gespräch mit LR Hiegelsberger getroffene Vereinbarung, dass man für die Entwicklung gemeinsamer Zukunftsprojekte eben nicht die Dienste von Dr. Stöbich in Anspruch nehmen wird.“

Geben wir uns doch bitte ganz entspannt diesen Satz! Was bedeutet das in unserer modernen Demokratie? Worauf basiert dieses Gespräch und sein Ergebnis?

Zuerst gilt es aber das (Quatsch) zu klären: Im Text wird immer von den „Landgemeinden“ gesprochen. In Wahrheit aber sind das nur die Bürgermeister der Landgemeinden. Aufgrund einer unabhängigen Studie sehen das die Bürger ganz anders: Und die Bürger sind die Gemeinde.

Die Marktgemeinde Mondsee hat in einem gültigen Gemeinderatsbeschluss den Willen und die nicht unwesentlichen Mittel für eine unabhängige Studie über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der vier Gemeinden beschlossen. Hier hat also der Bürgermeister des Marktes Mondsee, wir glauben, dass ihn das gar nicht wesentlich stört, die Verpflichtung das umzusetzen.

Jetzt setzen sich Gemeindevertreter der ÖVP mit Herrn Hiegelsberger von der ÖVP zusammen, und wollen beschließen, dass ihnen der Beschluss des Gemeinderats wurscht ist. Wirklich? So im stillen Kämmerlein? Bindend? Bindend für wen? Basierend auf was? Wie kommen sie dazu?

Guter Rat ist nun teuer. Daher lassen die Bürgermeister der Landgemeinden eine Klarstellung schreiben, die ja einiges klar stellt. Und zugleich versucht man die Arbeit von Frau Stöbich bestmöglich zu behindern. So bekommt sie keine Daten, auch nicht die, die ohnedies öffentlich sind. Wer immer dies liest, kann sich selbst die Frage stellen, warum machen die Bürgermeister der Landgemeinden das und ist das im Jahr 2019 zeitgemäß? Oder fürchten sie so sehr das Ergebnis der Studie?

Würden sie aus lauterer Motivation handeln, sie würden Frau Stöbich helfen und das Ergebnis diskutieren und möglicherweise umsetzen. Was genau hindert sie daran?

Wollen wir als Bürger so vertreten werden?

Die EU gestalten und entwickeln ist grün.

 

Im November fand in Wien bereits die 5. Generalversammlung der EU-GemeinderätInnen in Wien statt. Wir vier Grüne EU-GmeinderätInnen aus Mondsee und St. Lorenz machten uns gemeinsam auf den Weg dorthin. Karin Kneissel und Wilhelm Molterer hielten eine Festrede. Nach einem Podium zum Thema „Aktuelle Herausforderungen der Europapolitik“ gab es am Nachmittag in verschiedenen Workshops noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese Initiative ist einzigartig in ganz Europa. EU-GemeinderätInnen sollen als Informationsdrehscheibe in den Gemeinden aktiv sein. Das bedeutet nicht, dass wir ad hoc alle Fragen beantworten können, aber wir wissen, an welche Stellen wir uns wenden müssen und haben einen direkten Kontakt zum Auswärtigen Amt in Wien.
Im kommenden Mai findet die nächste Europa-Wahl statt. Wenn man bedenkt, dass 80% aller Gesetze bereits auf europäischer Ebene beschlossen und auf Gemeindebene umgesetzt werden, wird klar, wie wichtig diese Wahl ist.

Durch den BREXIT wird Österreich einen weiteren Sitz (und damit 19) im EU-Parlament erhalten. Gehen Sie bitte unbedingt zur Wahl am 26. Mai 2019 und stellen Sie sicher, dass die Grünen im Europaparlament verstärkt gute Arbeit für ein soziales, ökologisches und vereintes Europa leisten können.

„Grün ist eine Liebeserklärung an die Welt. Geht es nach der Bundesregierung, sollen wir uns bei den Orbans und Salvinis einrei- hen. Und das ist der dringende Auftrag an uns, hier dagegen zu halten. Denn sonst kommt etwas ins Rutschen. Und daher gilt es, Europa und unsere Werte wie Freiheit, Demokratie und Menschenwürde mit Leidenschaft zu verteidigen!“, so Werner Kogler – Bundessprecher der Grünen und unser Kandidat bei der Europawahl 2019.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns: Peter Hiller & Josef Dobesberger aus St. Lorenz, Franz Schwaighofer und Sylvia Klimesch aus Mondsee.


Sylvia Klimesch, Mondsee

Mut zur Zusammenarbeit

Flächenwidmung/Flächenverbrauch

Werfen wir einen Blick auf Luftbilder des Mondseelandes in den 1950er Jahren. Das Mond- seeland wies eine geordnete Struktur auf, der Markt Mondsee war wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt, die umliegenden Gemeinden waren geprägt durch dörfliche Strukturen. Die Verkehrserschließung durch die Salzkammergut Lokalbahn war für die damalige Zeit hervorragend, das Mondseeland war für Sommerfrischler attraktiv, der Fremdenverkehr boomte bis in die 1980er Jahre. Einige auswärtige Bürger errichteten Villen und verbrachten die Sommermonate hier. Erste günstigere Zweitwohnsitze wurden durch Bauträger errichtet. Mit der Idylle war es aber bald vorbei, die Gästeübernachtungen nahmen deutlich ab, die Zahl der Zweitwohnsitze jedoch hat so stark zugenommen, dass „der damit verbundene Verlust von Grünland das Landschaftsbild und den Erholungswert der Landschaft beeinträchtigt“, wie Walter Kunze bereits 1991 in seinem Buch über Mondsee beklagte. Und da Mondsee für viele Menschen sehr attraktiv ist, sind die Auswirkungen des sogenannten „Kitzbüheleffektes“ – die Überhandnahme von Freizeitwohnungen und eine schleichende Vermehrung von Zweitwohnsitzen – deutlich spürbar.

Was hat sich schließlich in den letzten Jahrzehnten im Mondseeland nachteilig verändert? Durch ausufernde Zersiedelung ist es eng geworden im Lebensraum Mondseeland. Das Bevölkerungswachstum ist ein Vielfaches größer als im Landesdurchschnitt, die Einwohnerzahl hat sich in den letzten 50 Jahren beinahe verdoppelt. Der Bodenverbrauch durch ein unkontrolliertes Bauwesen unter den damaligen Bürgermeistern ist zu einem großen Problem geworden. Die Begehrlichkeit mancher Grundbesitzer ihr Grünland in Bauland umwidmen zu lassen ist enorm, hat doch der Verkauf von Grund und Boden schon immer viel Geld gebracht. Die Spekulation mit Grund und Boden treibt die Baulandpreise in unmoralische Höhen und auf maximalen Gewinn ausgerichtete Immobilienspekulanten verschandeln unseren Lebensraum mit überdimensionierten Wohnschachteln, die sich Einheimische kaum leisten können.

Was kann die Gemeindepolitik tun, um die Raumordnung zukunftsorientiert im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten? Wir dürfen die Verantwortung für die Baukultur nicht Bauträgern überlassen. Es muss zu einem Umdenken im Bauwesen kommen, die Bevölkerung hat ein Recht, in die Gestaltung ihrer Lebensumgebung eingebunden zu werden. Es ist eine wesentliche Aufgabe der Gemeindepolitik, die Grundlagen für eine Raumordnung zum Wohle der gesamten Bevölkerung zu schaffen. Jede Gemeinde hat dazu ein örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK) und den dazu gehörenden Flächenwidmungsplan (FWP) zu erlassen. Es dürfen nur so viele Flächen in Bauland gewidmet werden, um den künftigen Baulandbedarf zu bedecken. Da in den Mondseelandgemeinden genügend Baulandreserven für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren vorhanden sind, müssen Baulandwidmungsansuchen in Zukunft restriktiv behandelt werden. Ein nächster Schritt ist, Bebauungspläne für gewidmetes Bauland zu beschließen. Dabei ist das Maß der baulichen Nutzung festzulegen, v.a. die Gebäudehöhe, die Anzahl der Geschosse, die Geschossflächenzahl bzw. Baumasse, die Höchstzahl der zulässigen Wohneinheiten. ÖEK und der FWP als Instrumente der Raumordnung sind in Innerschwand und St. Lorenz bereits überarbeitet und im Gemeinderat beschlossen worden, in Mondsee und Tiefgraben sind sie noch in Arbeit. In St. Lorenz haben die Gemeinderäte nur die wenigen Flächen in Bauland gewidmet, die für eine ausgewogene Wohnbaulandentwicklung geeignet sind. Die Grünen in St. Lorenz haben drei Jahre Überzeugungsarbeit im Gemeinderat geleistet, um für ein großes Areal in Höribach an der Mondseestraße einen Bebauungsplan zu erstellen. Eine klar geregelte Bauordnung gibt Planungssicherheit für Bauwerber und für den Bürgermeister als Baubehörde einen gewichtigen Rückhalt.

Benachbarte Gemeinden, die in einem besonderen räumlichen funktionalen Zusammenhang stehen, können ihre Flächenwidmungspläne im Rahmen einer freiwilligen Planungskooperation gemeinsam erarbeiten. Für die vier Mondseelandgemeinden bietet sich daher die große Chance der Zusammenarbeit bei den zentralen kommunalen Aufgaben wie Wohnen, Verkehr, Bildung, Seniorenbetreuung, Gesundheitsvorsorge. Bei der Bewältigung dieser zentralen kommunalen Aufgaben sind die einzelnen Gemeinden an ihre Grenzen gestoßen.

Neue Formen der Mobilität für das Mondseeland

Besonders im Bereich öffentlicher Ver- kehr ist ein gemeinsames Konzept für das Mondseeland unumgänglich. Der Master- plan Zukunft der Mobilität für das Mond- seeland (Masterplan FUMObil) wurde bereits vor zwei Jahren erstellt, er hat die Förderung der Entwicklung eines neuen, flächendeckenden, bedarfsgerechten und umweltfreundlichen Mobilitätssystems in der Region zum Ziel. Die LEADER Region Fuschlsee Mondseeland (FUMO) bemüht sich zwar sehr, das Mobilitätsverhalten in der Region zu verändern, wird aber leider von den einzelnen Gemeinden nicht unter- stützt. Nach Salzburg gibt es noch immer nicht den Halbstundentakt, wogegen auf anderen Zubringerlinien nach Salzburg bereits ein Viertelstundentakt in Vorbe- reitung ist. In Mondsee würgt man schon jahrelang an einem Konzept für Parkraum- bewirtschaftung, ohne Ergebnis. Ein Orts- bus (Ruftaxi) sollte keine Utopie sein.
In Zusammenarbeit aller vier Gemeinden könnte der Masterplan FUMObil umgesetzt werden, wie auch ein gemeinsames Seni- orenheim, ein Gesundheitszentrum, eine höhere Schule. Der bereits beschlossene regionale Gemeindeverband Bauhof der Gemeinden Mondsee, Tiefgraben, Sankt Lorenz und Innerschwand sollte uns zu einer weitreichenden Zusammenarbeit der vier Mondseelandgemeinden ermutigen.

Gemeinsame Entwicklung des Mondseelandes

Bei der von der Marktgemeinde Mondsee in Auftrag gegebenen Studie über die gemeinsame Entwicklung des Mondseelandes in Hinblick auf eine mögliche Gemeindefusion der Mondseelandgemeinden ist es unumgänglich, dass sich die Gemeinden Innerschwand, St. Lorenz und Tiefgraben beteiligen. Jedenfalls ist der Bevölkerung im Rahmen von moderierten Informationsveranstaltungen die Möglichkeit zu geben, ihre Wünsche, Vorstellungen und Erwartungen einzubringen.

Wir Grünen wünschen uns von allen Fraktionen und Bürgermeistern in diesem Punkt mehr MUT ZUR ZUSAMMENARBEIT!


Josef Dobesberger, St. Lorenz

Neue Perspektiven in St. Lorenz

Im Jahr 2018 ist es zu umfassenden Änderungen in der Gemeindepolitik gekommen. Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Johannes Gaderer wurde im Juni 2018 Andreas Hammerl zum neuen Bürgermeister gewählt. Da im Herbst dann nach Unstimmigkeiten in der FPÖ-Fraktion sechs von sieben Gemeindevertretern der FPÖ ihr Mandat zurücklegten, reduzierte sich die Anzahl der Gemeinderäte von 25 auf 19. Diese Stellen können im Gemein- derat nicht nachbesetzt werden. Daher ergibt sich nun folgende Mandatsvertei- lung: 13 ÖVP, 4 Grüne, 1 FPÖ, 1 „Frischer Wind für St. Lorenz“. Die frei gewordenen Stellen im Gemeindevorstand und in den Ausschüssen konnten aufgrund des der FPÖ zustehenden Vorschlagsrechtes vom verbliebenen Gemeinderat der FPÖ und von GemeinderätInnen bzw. Ersatzge- meinderätInnen der Liste „Frischer Wind“ nachbesetzt werden. Die Grünen konnten gemäß der oberösterreichischen Gemeindeordnung den Obmann des Prüfungsausschusses besetzen.
Die Grünen sind somit stärkste Fraktion der Opposition im Gemeinderat und sind bereit, diese Rolle verantwortungsbewusst zu übernehmen. War es in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht leicht mit einem wenig kooperativen Bürgermeister Gemeindepolitik effektiv zu gestalten, ist es jetzt möglich, mit der ÖVP als Mehrheitsfraktion in vielen Bereichen konstruktiv zusammenzuarbeiten. Bürgermeister Andreas Hammerl legt großen Wert auf demokratische Zusammenarbeit mit allen Fraktionen. So ist es uns Grünen gelungen, in einigen Bereichen der Gemeindepolitik Akzente zu setzen.

In einer attraktiven Gegend wie im Mond- seeland ist der Bereich Wohnen wohl das wichtigste Thema der Gemeindepolitik. Erfolgten bisher Widmungen in Bauland oft nach Beliebigkeit und wurden Bauge- nehmigungen nicht ortsbildgerecht erteilt, kann man jetzt einen verantwortungsvolle- ren Zugang der Gemeindepolitik bezüglich Wohnbaulandentwicklung erkennen. Der neu erstellte Flächenwidmungsplan weist kaum neue Baulandwidmungen aus, da St. Lorenz über genügend Baulandreserven verfügt. Um die Nutzung des vorhandenen Baulandes bestmöglich im Interesse des Gemeinwohls zu gewährleisten sind Be- bauungspläne zu erstellen. Die diesbezüglichen Anträge der Grünen wurden lange Zeit abgelehnt, bis endlich der Durchbruch gelungen ist und der Gemeinderat schluss- endlich die Erstellung eines Bebauungsplanes im Bereich Mondseestraße/Am Höribach

(Areal zwischen Mondseestraße – Höribachstraße – Kindergarten)
und weitere Bebauungspläne werden folgen müssen. Da es im Mondseeland ein Überangebot an neuen Wohnungen gibt, die noch dazu viel zu teuer sind, ist es Aufgabe der Gemeindepolitik, regulierend in den Markt einzugreifen. Denn der Markt regelt nicht alles allein und es gibt kein Grundrecht auf Gewinnmaximierung. Mit Hilfe der Instrumente der Raum- und Bauordnung und unterstützt von einem kritischen Ortsbildbeirat muss es gelingen, bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen, der für Durchschnittsverdiener leistbar ist – ohne unseren Lebensraum durch unpassende, überdimensionierte Wohnschachteln zu verschandeln. Es ist, wie Tarek Leitner in seinem Buch fordert, mehr „Mut zur Schönheit“ gefragt.

Wir müssen uns in der Gemeindepolitik auch noch mit weiteren wichtigen Themen beschäftigen: Bildungseinrichtungen (vom Kindergarten bis zur höheren Schule), Senioren (altersgerechte Wohnformen, Pflegeeinrichtungen), ein umweltfreundliches Mobilitätssystem für die Region Mondseeland (bedarfsgerechter öffentlicher Verkehr, sicherer Schulweg für die Kinder, Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet). Bei diesen zentralen Themen ist die Zusammenarbeit aller vier Mondseelandgemeinden unumgänglich.


Josef Dobesberger, St. Lorenz